Die Banane

Besonders reich an:

  • Kalium
  • Kohlenhydrate
  • B-Vitamine
  • Faserstoffe

Verzehr

Die Banane eignet sich sehr gut zum Mitnehmen.

In vollreifem Zustand ist ihr Aroma intensiver, sie ist dann auch leichter bekömmlich und als Grundlage eines Imbisses oder einer Mahlzeit willkommen, 2 Stunden vor einer Ausdauersport-Leistung zum Beispiel oder nach starker körperlicher Verausgabung.

Bei besonders cremigen Sorten oder bei solchen, die sehr weich verzehrt werden, kann man die traditionelle Verzehrweise einer Banane zugunsten einer originelleren beiseitelassen: Sie besteht darin, die Banane quer zu durchschneiden und sie dann auszulöffeln, indem man beide Fruchthälften wie einen Eisbecher hält.

Die Banane ist die weltweit meistverzehrte Frucht. In einigen Regionen Afrikas oder Asiens, die wenig Bananen exportieren, ist sie häufig ein Grundnahrungsmittel von derselben Wichtigkeit wie Reis. In Kamerun zum Beispiel liegt der Bananenverzehr (inklusive Planta-Bananen) bei 26 kg pro Jahr und pro Einwohner. Zum Vergleich: Ein deutscher Bürger verzehrt etwa 14 kg pro Jahr ….

Beschreibung

Die Banane ist im Wildzustand eine der weitverbreitetsten Tropenfrüchte. Heute findet man sie überall zu sehr niedrigen Preisen. Der Mensch züchtete und standardisierte sie, um ihr einen anziehenden Duft und Geschmack zu verleihen: die gelbe, geschwungene Frucht, die wir kennen. Aber in den Tropen ist die Banane noch deutlich vielseitiger. Es gibt sie in allen Formen und in Geschmacksvarianten, die sich gegenseitig übertreffen (vgl. § 6- Sorten). Ihre Größe kann von Daumen- bis Gurkengröße schwanken.

Was die Farben betrifft, so ist die Schale mit Ausnahme einiger pinkfarbener Sorte zunächst grün (solange die Frucht noch unreif ist), dann gelb. In jedem Fall neigt die Schale beim Reifen zum Schwarzwerden.

An der Pflanze findet man sie je nach Sorte in Stauden (Fruchtständen) zu 20 bis 50 kg. Durch deren Mitte zieht sich ein Strunk, an dem die einzelnen Bananen gruppiert und mit der Spitze nach oben wachsen. Nach der Ernte werden die Stauden aufgehängt transportiert, um sie vor Quetschungen zu schützen. Anschließend werden sie in Gruppen zu 500 g oder 1 kg (sogenannte „Hände“) aufgeteilt, was ihre Kommerzialisierung deutlich vereinfacht.

Lagerung und Reifung

Die Banane reift wie viele andere sogenannte „klimakterische“ Früchte mit einem natürlichen Hormon, das sie in Gasform abgibt: das Äthylen. Dieser Vorgang ist bei der Banane recht spektakulär, da sie in kurzer Zeit vom Dunkelgrünen ins Vollgelbe übergehen kann. Dafür ist es von Vorteil, wenn die Bananen nicht gelöst, sondern in ganzen Händen aufbewahrt werden und soweit es möglich ist, in einer geschlossenen Atmosphäre (in einer Tüte zum Beispiel). Bei durchschnittlicher Raumtemperatur von 20 °C reifen sie sicher. Wenn es kühler ist, ist darauf zu achten, dass die Temperatur im Innern der Frucht nicht unter 12 °C fällt, denn dann kann der Reifevorgang unterbrochen werden. Bei Reife sind die meisten Sorten gelb und cremig.

Die Trocknung bei niedriger Temperatur führt zu leichtem Reifen und Aromagewinn. Die von Orkos angebotenen getrockneten Bananen sind kalt getrocknet: Sie bewahren so ihren natürlichen Geschmack und ihren Nährstoffreichtum.

Zusammensetzung

Die Banane ist besonders reich an Zuckern (20 %). Tatsächlich machen die Zucker fast ihren gesamten Brennwert aus (90 kcal pro 100 g). Diese sind bei unreifen Früchten überwiegend komplex (Stärke), aber vereinfachen sich mit zunehmender Reife und wandeln sich erst in Saccharose, dann in Fructose und schließlich in Glucose um.

Ihr Fettgehalt ist sehr gering (0,3 %), er spielt aber eine wichtige Rolle für den charakteristischen Duft jeder Sorte. Wie die meisten anderen Früchte enthält die Banane relativ wenig Proteine (1,2%). Faserstoffe sind hingegen in größeren Mengen vorhanden (2 %). Diese existieren in zwei Formen: als Zellulosesubstanzen, die zum guten Funktionieren des Darmtransits beitragen und als Pektine, die am Fett- und Zuckerstoffwechsel beteiligt sind.

Sie ist sehr ausgewogen an Vitaminen: fast alle B-Vitamine sind vertreten, darunter B6, das an der Produktion roter Blutkörperchen und der Umwandlung von Glykogen in Glucose beteiligt ist. Man findet auch 12 mg/100 g Vitamin C, eine nicht zu verachtende Menge Vitamin E und einen geringen Anteil an Provitamin A.

Ihr Mineralstoff-Gehalt kennzeichnet sich durch seinen Reichtum an Kalium (380 mg/100 g). Kalium spielt eine wichtige Rolle für die Muskel- und Kreislauftätigkeit, ein hoher Blutdruck lässt sich oft auf einen Kaliummangel zurückführen. Es ist auch für die Übertragung von Nervenimpulsen erforderlich und verbindet sich mit Natrium zur Aufrechterhaltung des Säure-Basengleichgewichts des Organismus. Kalium ist auch ein Regulator der Zell-Homöostase. Darüber hinaus ist es an zahlreichen Enzymreaktionen beteiligt, zum Beispiel bei der Protein-Synthese oder der Umwandlung von Glucose in Glykogen. Der Tagesbedarf liegt bei 1170 mg (Personen mit natriumreicher Ernährung sollten hingegen umso mehr Kalium aufnehmen), was etwa 2 Bananen zu je knapp 200 g entspricht.

Die Banane enthält noch weitere Mineralstoffe, allerdings in geringeren Mengen: überwiegend Magnesium 30 mg/100 g) und Eisen (0,4 mg/100 g).

Botanik

Der Vorfahre der Bananenpflanze gehört zu den ältesten heute bekannten Pflanzen. Sie ist auch eine der ersten Pflanzen, die veredelt wurde. Vor ihrer Züchtung befanden sich in der Frucht zahlreiche erbsengroße Samen, deren Zeugen jetzt noch die kleinen, braunen Punkte im Herzen des Fruchtfleischs sind. Der Urmensch aß wahrscheinlich nicht nur die Früchte, sondern auch die jungen Blätter und die Blüte.

Obwohl sie bis zu 7 m hoch werden kann, ist die Bananenpflanze botanisch keine Frucht, sondern ein Grasgewächs. Ihr Stamm besteht tatsächlich nicht aus Holz, sondern aus Pseudo-Ästen, die zu einem kompakten und faserigen Rohr zusammengerollt sind. Er ist braun, mit glatter Oberfläche und kann einen Durchmesser von bis zu 20 cm erreichen.

Die großen, ovalen Blätter sind der direkte Fortsatz der Pseudo-Äste in Form konzentrischer Kreise. Bei warmem Wetter treten sie im Rhythmus von ca. einem Blatt pro Woche aus und werden bis zu 2 m lang und 50 cm breit. Sie sind im Allgemeinen grün, vertrocknen aber an einigen Stellen unter dem Einfluss von Sonne und Wind.

Die Bananenpflanze braucht etwa 8 Monate, um zur Reife zu gelangen und die einzige Blüte zu produzieren, die Früchte tragen wird. In der Mitte des Blattwerks erscheint dann ein zum Himmel gerichteter Ast, aus dem die männlichen (an der Spitze violett und herzförmig) und weiblichen Blüten treten. Die Bestäubung erfolgt über Fledermäuse. Der Blütenstamm beugt sich unter dem Gewicht der reifenden Früchte zunehmend in Richtung Boden, etwa 4 Monate nach dem Blühen. Jede Bananenpflanze blüht und fruchtet nur einmal in ihrem Leben und umgibt sich mit Sprossen, die sie daraufhin bald ablösen.

Sorten, Verbreitung und Saisons

Experten zufolge gibt es mehr als 40 verschiedene Bananensorten mit essbaren Früchten, von denen einige noch wild wachsen. Heute stammt fast die Gesamtheit aller wegen ihrer Früchte angebauten Bananenpflanzen aus den Arten M. acuminata und M. balbisiana, oder ihren Hybriden. Bei Orkos finden Sie mehrere der folgenden Sorten:

Die Fifi: eine ganz kleine Banane, so schmal wie ein Finger, die bei Reife mit braunen Flecken übersät ist, wie das Fell eines Leoparden; ihr Aroma ist vanilleartig.

Die Apfelbanane: zweifellos verdankt sie diesen Namen ihrer geringen Größe, ihr Merkmal ist ihre kantige Form; ihr Aroma nach sauren Drops ist wie eine Neuentdeckung der Banane; reif bleibt sie fest, zerschmelzt jedoch im Mund.

Die Feige-Apfel-Banane: in der Form runder als ihre Cousine die Apfelbanane, mit dünnerer Schale, allerdings einem ebenfalls säuerlichen Geschmack; sie schmeckt besser, wenn ihre Schale fleckig wird: ihr Fruchtfleisch ist dann besonders cremig und süß.

Die Gros-Michel: eine zu Beginn des 20. Jahrhunderts stark verbreitete Sorte, die wegen der Panama-Krankheit verschwunden war, allerdings auf lokaler Ebene in Afrika vor einigen Jahren wieder angebaut wurde. Ihr Geschmack ähnelt dem der Poyo, ist aber intensiver und ihr Fruchtfleisch ist besonders zart. Man erkennt sie an ihrem dünn zulaufenden Ende, ähnlich wie bei der Sorte Planta.

Die Planta: auch Gemüse– oder Kochbanane genannt, da sie in ihren Heimatländern meistens grün und gekocht verzehrt wird und dort einen ähnlichen Platz einnimmt wie die Kartoffel in Europa. Sie kann aber auch roh gegessen werden, entweder gelb (ihr Fruchtfleisch ist dann knackig) oder schwarz und ganz weich (dann erinnert sie an köstliche Aprikosentorte). Sie ist sehr groß und hat ein spitzes Ende.

Die Poyo: auch Cavendish genannt, ist die bekannteste und billigste aller Bananen; sehr regelmäßiges Kaliber, zum Ende hin rund zulaufend.

Die Raja: eine vor allem in Indonesien anzutreffende Sorte, hakenförmig, mit rustikalem Aussehen und leicht rosafarbenem, sehr charaktervollem Fruchtfleisch.

Die Rosa: ihre Schale ist rötlich und wird mit fortschreitender Reife zunehmend heller; das Fruchtfleisch hat eine helle rosa-orange Färbung. Sie ist wegen ihres reichen Aromas (zwischen Poyo und Apfel), ihres saftigen Fruchtfleischs und ihres unkonventionellen Aussehens sehr beliebt.

Die Popoulo: eine Sorte mit außerordentlicher Form: ihr Ende ist sehr rund und vor allem ist sie nur zwei- oder dreimal so lang, wie sie breit ist; ihr Aroma erinnert an das der Planta und genau wie diese kann sie je nach Vorliebe gelb oder schwarz verzehrt werden (je reifer, desto konzentrierter).

Geschichte und Anekdoten

Der Begriff Banane ist zu Beginn des 17. Jahrhunderts aufgekommen und stammt von dem portugiesischen Wort banana, das wiederum einer anderen Sprache entlehnt wurde, wahrscheinlich einem kamerunischen Dialekt. Aber die Frucht war schon lange vorher unter dem Begriff „Paradiesapfel“ oder „Gartenfeige“ bekannt.

Die Bananenpflanze kommt ursprünglich aus Südostasien und ist vom Menschen bereits bis in alle tropischen Regionen der Welt gebracht worden. Erst im 19. Jahrhundert, mit der Modernisierung der Transportmittel, begann die wirkliche Einführung der Banane in Europa und Nordamerika.

Die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts war der Höhepunkt des Bananenhandels. Die überwiegend in Mittelamerika produzierten Früchte wurden in immer größeren Mengen in die USA und die gesamte Welt exportiert. In den 90er Jahren gab Amerika allerdings den Platz des größten Bananenproduzenten der Welt an Asien ab.

 

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